Ob Auto, Bus oder Bahn: Bei jeder Fahrt zu einer Sportveranstaltung oder zum Training entstehen Treibhausgase. Im Sinne des Klimaschutzes geht es in erster Linie immer darum, den Ausstoß von Treibhausgasen im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu vermeiden oder wenigstens deutlich zu reduzieren, indem man zum Beispiel mit der Bahn fährt anstatt zu fliegen. Manchmal geht das jedoch nicht.
Seit einigen Jahren bieten darum verschiedene Agenturen eine Möglichkeit an, die eigenen CO2-Emissionen, die zum Beispiel durch Flüge entstehen, auszugleichen bzw. zu kompensieren. Dazu wird ein Geldbetrag an Projekte gespendet, die einen CO2-Ausstoß in gleicher Menge vermeiden. Ein solches Projekt fördert beispielsweise den Bau von Solar- oder Biogasanlagen in Entwicklungsländern oder Energiesparmaßnahmen an deutschen Schulen.
Ein Beispiel: Eine Fahrt mit einem Kleinbus von Frankfurt nach Hamburg und zurück produziert etwa 400 kg CO2, deren Kompensation ca. 10 € kosten. Für diesen Betrag werden dann z.B. in Brasilien Bäume gepflanzt, die der Atmosphäre wieder 400 kg CO2 entziehen.
Um eine angemessene und wirksame Kompensation der CO2-Emissionen sicherzustellen, sollte ein Kunde auf gewisse Kriterien der Anbieter achten. Das Umweltbundesamt (UBA) hat gemeinsam mit der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) einen Leitfaden zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen herausgegeben. Einen guten Anbieter von Kompensationsdienstleistungen erkennt man an folgenden Merkmalen:
- Der Anbieter macht deutlich, dass es sinnvoller ist, Emissionen zu vermeiden als sie auszugleichen und gibt gleichzeitig Tipps zum CO2-Sparen.
- Der Anbieter berechnet die CO2-Emissionen anhand genauer Daten statt bloßer Durchschnittswerte. Er berücksichtigt bei Flugreisen auch höhere Emissionswerte bei höherer Flughöhe.
- Es werden nur solche Maßnahmen unterstützt, die ohne die Erlöse der Kompensationen nicht umgesetzt würden. Die Projekte fördern außerdem die nachhaltige Entwicklung der jeweiligen Region.
- Die Funktionsweise der Kompensation ist für den Verbraucher nachvollziehbar und transparent. Er kann sich detailliert über das von ihm geförderte Projekt informieren.
Eine wichtige Orientierung bei der Auswahl der Agentur zum CO2-Ausgleich ist der „Gold Standard“, der von einem breiten Bündnis von Umweltschutzorganisationen unterstützt wird. „Gold-Standard“-Projekte gehören zu den Kategorien Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz. Ein Beratungsgremium prüft sie auf ihre Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft.
Auch für Sportler und Sportlerinnen gibt es somit die Möglichkeit, die Emissionen, die z.B. durch Wettkampfreisen der Mannschaft entstehen, auf freiwilliger Basis auszugleichen und sich damit für den Klimaschutz stark zu machen. Auch wenn es sich hierbei auf den ersten Blick um ein sehr komplexes Thema handelt, lohnt es sich, sich hiermit auseinanderzusetzen.
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